Ein Tag des Abschieds und des Aufbruchs – Verabschiedungen und Neuzugänge am Gymnasium Nepomucenum
Das Nepo verabschiedet zum Ende des Schuljahres 2024/25 Schulleiterin Angela Bülo sowie die Lehrerinnen Cäcilia „Cilly“ Cesar und Mechthild Namyslo. Gleichzeitig tritt Volker Ludwig die Nachfolge als Schulleiter zum kommenden Schuljahr an.
Es ist der vorletzte Schultag des Schuljahres und die Sommerferien stehen vor der Tür. Lehrer, Schüler und Eltern beschäftigt da eigentlich nur der womöglich anstehende Urlaub oder das lang ersehnte Zeugnis, mit dem sie am nächsten Morgen der Schule für sechs Wochen auf Wiedersehen sagen können. Doch drei Nepomucenerinnen sagen an diesem Donnerstagnachmittag noch für eine weitaus längere Zeit auf Wiedersehen.
Nach zusammen 102 Dienstjahren im Schuldienst gehen mit Schulleiterin Angela Bülo, Cäcilia Cesar und Mechthild Namyslo gleich drei langjährige Stützen des Gymnasiums Nepomucenum in den wohlverdienten Ruhestand.
Zu diesem Anlass sind zahlreiche Freunde, Gäste aus Stadt und Schulgemeinde sowie aktuelle und ehemalige Kolleginnen und Kollegen bei strahlendem Sonnenschein in der neuen Mensa des Schulzentrums an der Holtwicker Straße zusammengekommen, darunter Bürgermeisterin Eliza Diekmann-Cloppenburg und die neue Schulleiterin des Heriburg Gymnasiums, Christine Uphues, sowie ihr Vorgänger Christian Krahl.
Wer jetzt eine Laudatio nach der anderen erwartet hatte, wurde enttäuscht, denn unter der Leitung von Kollegiumsmitglied Philipp Mussinghoff hatten sich die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen: Im Setting einer Talkrunde rekapitulieren ausgewählte Gäste ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Schulleiterin Angela Bülo. Ob man sich diesen Job auch einmal vorstellen könne oder wo berufliche Parallelen zur eigenen Tätigkeit bestünden, keine leichten Fragen für Schülersprecher Masum Kurkutata oder den Schulpflegschaftsvorsitzenden Uwe Kalmus. Dafür haben die Talkgäste so manch nette Anekdote zu erzählen.
Für einen der Anwesenden ist es aber nicht nur ein Tag des Abschieds, sondern auch des Ankommens. Die gesamte Schulgemeinde des Nepomucenums freut sich über den nahtlosen Übergang in der Schulleitung in Person von Volker Ludwig, der aus Stadtlohn nach Coesfeld wechselt. Auch er stellt sich zusammen mit seiner baldigen Vorgängerin Angela Bülo den Fragen und gibt einen Einblick in seine Erwartungen an seinen neuen Job.
Für die symbolische Übergabe der Amtsgeschäfte hat sich Lars Rinke, stellvertretender Schulleiter am Nepo, auf eine ursprüngliche Tradition zurückbesonnen. Mit einem Glockenschlag verabschiedet sich Angela Bülo von ihrer Tätigkeit am Nepomucenum und mit einem weiteren läutet Volker Ludwig seine Zeit hier ein. Eigens dazu war die seit langem ungenutzte Schulglocke, die noch aus Zeiten des alten Nepomucenums im Stadtzentrum stammt, restauriert worden. Nun kann sie wieder zweimal im Leben eines jeden Nepomuceners erklingen: Zur Einschulung am ersten Schultag in Klasse 5 und nach dem Abschluss mit dem Abitur. Für die beiden Schulleiter ist es ein bewegender Moment in ihrem Berufsleben.
Bei insgesamt über 100 Jahren Berufserfahrung gibt es Einiges zu erzählen. So durfte Frau Cesar schon zu Beginn ihrer Zeit am Nepo schnell erfahren: „Hier gibt jeder alles!“ Neben technischen Neuerungen wenn nicht gar Revolutionen, wie dem Kopierer oder dem OHP, betonen aber alle drei Kolleginnen eine Konstante, das Kollegium: „offen, hilfsbereit und freundlich“. Diese Arbeitskollegen halfen auch dabei den Wogen der Bildungspolitik (G9 – G8 – G9, Corona, Zentralabitur) zu trotzen.
Und eben jenen Kolleginnen und Kollegen gebühren die letzten Worte. Die einzelnen Fachschaften hatten sich ihre Abschiedsgrüße und Wünsche für die Zukunft der drei Nepomucenerinnen lange überlegt. Mit kreativen Beiträgen und liebevollen Geschenken überhäufen sie ihre Kolleginnen und bereiten ihnen einen emotionalen Abschied aus dem Schuldienst.
Und was macht man so im Ruhestand? Diese Frage müssen sich Angela Bülo, Cäcilia Cesar und Mechthild Namyslo heute des Häufigeren anhören und sie beantworten sie stets geduldig: Nichts, mal wieder den heimischen Garten pflegen, einfach mal aufs Rad steigen, in malerischer Umgebung norwegischer Fjorde die Natur und ein gutes Buch auf sich wirken lassen oder weiter Achterbahnen in ganz Europa unsicher machen. „Wer steht für was?“
Für alle ehemaligen und aktuellen Nepomucenerinnen und Nepomucener sind die drei Lehrerinnen nicht wegzudenken, denn sie haben Spuren hinterlassen. Und das nicht nur bei aberdutzenden von Kolleginnen und Kollegen, sondern auch bei Generationen von Schülerinnen und Schülern.



Alfredo Garcia, Jr, CC BY-SA 2.0